Viscontia


Viscontia hieß bis ins Jahr 1700 noch Fungini und hatte gerade einmal 307 Einwohner. 1688 kam es in ganz Novara zu einem schweren Erdbeben. Die Hauptstadt von Celano, Mediana wurde auch schwer zerstört. Der Wiederaufbau zog sich hin, weil sich das Bürgertum weigerte einen Großteil der Baukosten zu tragen. Daraufhin entschloß sich Fürst Adolpho V. di Visconti 150 km nördlich von Mediana eine neue Stadt errichten, welche seine Residenzsitz wurde. Er wählte das Fischerdorf Fungini aus, das er binnen weniger Jahre zu einer prachtvollen Stadt, mit vielen Repräsentativbauten, Parks und einer wundervollen Promenade ausbaute. 


Im Jahre 1700 wurde die Stadt in Viscontia umbenannt. Hauptstadt blieb Viscontia nur bis 1702, da sich Fürst und Bürgertum über die Wiederaufbaufinanzierung einigen konnten. Der Umzug der Regierung und des Königs zurück nach Mediana tat der Entwicklung der Stadt aber keinen Abbruch.


Im Jahre 1707 wurde eine Hochschule eingerichtet, bereits im Jahre 1712 stiftete Fürst Aldolpho V. drei Kunstsammlungen, welche man heute in der Villa Visti, der Villa Scontio und dem Palazzo Fungini besichtigen kann. Auch nach dem Tode von Aldolpho V. blieb die Stadt einer der Lieblingsorte des Fürsten von Celano. Die Fürstliche Familie verbringt noch heute die Herbstmonate in Viscontia. 


Ende des 18. Jahrhunderts erlebte die Region La Costiera und Visconti ganz besonders eine Zeit des ersten Tourismus. Inländische, aber auch viele berühmte ausländische Künstler, Schiftsteller und Dichter bereisten das Land und einige ließen sich in Viscontia nieder. Noch heute leben viele Intellektuelle in Viscontia und bestätigen den Ruf die schlauste Stadt Novaras zu sein. 


Die Stadt hat 5500 feste Einwohner. Mit Zweitwohnsitzen kommt sie sogar auf 7500. Es gibt drei Hotels in der Stadt. Alle haben 5 Sterne und gehören zu den Teuersten des Landes. Eines der Hotels liegt in der Altstadt, zwei direkt an der Promenade.